Die Prüfungsphase im Seminar

Im Seminar der Gemeinschaft Sankt Martin in Evron erwartet die Seminaristen zu Jahresbeginn Ende Januar eine zweiwöchige Prüfungsphase! Die grauen Zellen geraten in Schwung, Vorlesungen zusammenfassen, Revisionen mit Lernpartnern, Lernen in letzter Minute… Aber wie läuft eigentlich eine Prüfungsphase im Seminar ab? Welche Bedeutung haben die Prüfungen im Seminarleben?

Sind Seminaristen also Studenten wie alle anderen? Ja und nein. Ja, weil jedes Semester mit einer Prüfungsphase endet, mit einer Menge an Prüfungsvorbereitungen in letzter Minute, mit der Angst vor dem Blackout in der Prüfung und mit einer Zeit geistiger Anspannung in den Fluren. Und nein, da das Seminar nicht in erster Linie eine schulische Einrichtung ist, die Kirchen-Manager von morgen ausbilden will. Für die jungen Männer, die sich auf die Priesterweihe vorbereiten, geht es in erster Linie darum, sich durch Gebet, Gemeinschaftsleben, Pastoral, und Studium – somit auch durch die Prüfungen – an die Schule Christi, des wahren Meisters und Lehrers, zu begeben. Aber wie laufen ganz konkret in diesem sehr speziellen Umfeld des Priesterseminars die Prüfungen ab? Hier finden Sie einige Antworten auf Fragen, die Sie sich vielleicht stellen.

Werden die Prüfungen benotet?

Ja, sowohl die mündlichen als auch die schriftlichen Prüfungen werden mit maximal 20 Punkten bewertet. Dies ermöglicht es jedem, eine Bewertung seiner Arbeit zu erhalten. Der Klassendurchschnitt wird angezeigt, aber von den Seminaristen wird eine gewisse „Zurückhaltung“ bei der Art und Weise verlangt, wie sie ihre Ergebnisse mitteilen und bekannt machen.

Kann man ein Ausbildungsjahr wiederholen, wenn man die Prüfungen nicht bestanden hat?

Nein, werden kein Jahr wiederholt. Jeder ist unabhängig von seinen Talenten dazu aufgerufen, sein Bestes zu geben. Ausdauer und Ernsthaftigkeit beim Studium sind wichtige Kriterien bei der Entscheidung über eine Berufung, nicht die genaue Note, die in diesem oder jenem Fach erzielt wurde. Unter den zukünftigen Priestern gibt es verschiedene Profile, von denen manche intellektueller sind als andere, und diese Vielfalt ist ein Reichtum für die ganze Kirche.

„Ausdauer und Ernsthaftigkeit beim Studium sind wichtige Kriterien bei der Entscheidung über eine Berufung.“

Gibt es während der Prüfungen einen Wettbewerbsgeist?

Nein, ein gesundes Wetteifern kann positiv sein, aber der Geist des Wettbewerbs ist verboten. Die Seminaristen werden übrigens dazu angehalten, sich in dieser Zeit gegenseitig zu helfen, sei es durch das System der „Binome“ (zwei Seminaristen im selben Studienzyklus, die regelmäßig zusammenarbeiten) oder das der Repetitoren (Seminaristen aus dem Theologiestudium, die damit beauftragt sind, mit Seminaristen aus dem Philosophiestudium einen bestimmten Stoff zu wiederholen und ihnen so beim Erlernen der Studieninhalte zu helfen). Nächstenliebe geht vor!

Gibt es am Ende der Ausbildung im Seminar einen Abschluss?

Ja, am Ende ihrer Ausbildung erhalten die Seminaristen einen kanonischen Abschluss (ein kirchliches Diplom): das Bakkalaureat (Bachelor) in Theologie. Dieser Abschluss wird von der Päpstlichen Lateranuniversität verliehen, einer römischen Universität, der die Theologische Hochschule der Gemeinschaft Sankt Martin angegliedert ist.

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